Um- und Zubau Volksschule
Nüziders
Architektur
Mag. Arch. Bruno Spagolla
Bauherr
Gemeinde Nüziders
Immobilienverwaltungs GmbH&Co. KEG
Sonnenbergstraße 14
6714 Nüziders
Mitarbeiter
Ing. Herbert Reimann
Dipl. Ing. Zeljko Jerkovic
Planungs- und Bauzeit
2002-2004
Die Volksschule Nüziders stellt einen Meilenstein der österreichischen Schul-baugeschichte dar und wurde schon 1964 mit dem ersten österreichischen Bauherrenpreis ausgezeichnet. Sie war (und ist) in ihrer Substanz in einem weitgehend authentischen Zustand, wies jedoch hinsichtlich Größe und Funktionalität namhafte Defizite auf. So musste die Zahl der Stammklassen um 60 Prozent erweitert werden, der Lehrer-arbeitsbereich war völlig unzureichend, und eine kleine Aula war notwendig.
Um die Charakteristik und strukturelle Klar-heit des Bestandes nicht zu beeinträchtigen, wurde nordseitig ein aufgeständerter, eigen-ständiger Klassentrakt angefügt. Dieser überspannt den Zugangsbereich des entwurf-stypischen Atriums und die flachen, ehemals die Nebenfunktionen aufnehmenden Bauteile der Klassentrakte des Bestandes. Dieser Entwurfsgedanke transformiert das Motiv des früheren, die beiden Schuleingänge ver-bindenden Flugsdaches zu einem Baukörper. Der viel zu klein gewordene gedeckte Außenbereich konnte so den Anforderungen angepasst werden und die Eigenständigkeit der beiden getrennten Zugangssituationen wurde beibehalten.
Der neu angefügte Teil weist in Konstruktion, Materialisierung und Gestaltungsmotiven eine Fülle von Analogien zum Bestand auf, die Lesbarkeit der Etappisierung bleibt jedoch im Sinne des „Weiterschreibens“ gewährleistet.
Die Gemeinde Nüziders ist sich des kulturellen Werts ihres „Baudenkmals“ Volksschule durchaus bewusst. So wurden auch bei der technischen und energetischen Sanierung des Bestandes (zur Zeit ostseitiger Klassentrakt) erhebliche Mehraufwendungen in Kauf genommen um Charakteristik und Erschein-ungsbild im Inneren wie auch im Äußeren zu erhalten.